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Für ein paar Groschen ...
Science-Fiction in gewerblichen Leihbüchereien
von Achim Schnurrer

© Achim Schnurrer und Pabel-Moewig Verlag KG., Rastatt
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1. Für ein paar Groschen ...
2. Wenn das Sammeln zum Abenteuer wird
3. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort
4. Heiß begehrt und angefeindet
5. Mein Frieden - die verbotenen Bücher I
6. Eron - die verbotenen Bücher II
7. Versteckspiel - die verbotenen Bücher III
8. Wer kennt die Namen?
9. Auf dem Weg zum Leser
10.Von Brian Aldiss bis Marion Zimmer-Bradley und ...
11.... von Kurt Brand bis Alph Zeno
12.Die Unbesiegbaren
13.Der Friedensdiktator greift ein
14.Irrgarten Kosmos / Duell der Mutanten / Auf verbotenem Kurs
15.Heftroman und Leihbuch
16.Von Sun Koh zu PERRY RHODAN
17.Science-Fiction, als es keine Zukunft gab
18.Vorhang / Dank
Heftroman und Leihbuch

Am Beispiel von KOMMISSAR X und PERRY RHODAN wurde bereits deutlich, dass Leihbuchverlage nicht nur Lizenzen veräußerten, sondern auch Lizenzen erfolgreicher Heftromanserien erwarben. Es war ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Leihbuchromane erschienen in gekürzter Fassung als Heftromane, beliebte Heftromanserien wurden als Leihbücher zweitverwertet. Die gemeinsame Schnittmenge zwischen Heftroman und Leihbuch war auch ansonsten ziemlich groß.

Karl Herbert Scheer, einer der geistigen Väter PERRY RHODANS, veröffentlichte von 1952 bis zu Beginn der 60er Jahre gut 100 Romane in Leihbuchverlagen wie Balowa und Iltis. Nicht nur SF, sondern auch Krimis, Piraten- und Abenteuergeschichten. In der deutschsprachigen Science-Fiction hatte er sich - ähnlich wie sein Kollege Walter Ernsting/Clark Darlton - schon lange vor PERRY RHODAN einen guten Namen gemacht. Insbesondere die bei Balowa erschienenen Romane des ZBV-Zyklus waren sehr erfolgreich. In ZBV (Zur besonderen Verwendung) finden sich bereits viele Motive, die wenig später den speziellen Charakter der PERRY RHODAN-Serie ausmachen.

Wer mehr über K. H. Scheer und Clark Darlton wissen will, sollte unbedingt die exzellent recherchierten und spannend zu lesenden Biografien dieser beiden Urgesteine der deutschen Science-Fiction lesen, die Heiko Langhans verfasst hat [Heiko Langhans: Clark Darlton. Der Mann, der die Zukunft brachte, 224 Seiten; Rastatt, 2000; VPM Verlagsunion Pabel Moewig KG; - Heiko Langhans: Karl-Herbert Scheer, Konstrukteur der Zukunft, 223 Seiten; Rastatt, 2001; Pabel-Moewig Verlag KG]. Neben Scheer hat auch Darlton eine Reihe von SF-Leihbüchern geschrieben. In den Fan- und Fachkreisen der PERRY RHODAN-Leserschaft ist aber vielleicht nicht jedem bekannt, dass es von ihm auch einige literarische Kooperationen aus der Zeit vor PERRY RHODAN gegeben hat.

Etwa mit einem gewissen Henry Bings, mit dem er gemeinsam die Romane "Lockende Zukunft", "Der Sprung ins Nichts" und "Welten im Brand" (Gebr. Zimmermann, 1956 - 57) geschrieben hat. Bings war niemand anderes als Heinz Bingenheimer, der nicht nur als Autor, sondern auch als Übersetzer und vor allem mit seiner Versandbuchhandlung Transgalaxis zu einem wichtigen Impulsgeber für die utopisch fantastische Literatur in Deutschland wurde. Zu den weiteren Kooperationspartnern von Clark Darlton zählte Jesco von Puttkamer, mit dem er 1959 bei Gebr. Zimmermann den Roman "Das unsterbliche Universum" veröffentlichte. Wie K. H. Scheer hat Clark Darlton aber vor allem durch sein Opus magnum PERRY RHODAN die relative Unsterblichkeit erlangt. Doch wie er selbst betont, hat die erfolgreichste Science-Fiction-Serie der Welt viele geistige Väter.

 
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